Grüne Helden – Wilde Kräuter & Ökowein.

SinnVoll Gartenwerkstatt:
Freitag, 27. April 2018 | 18:30-22:30 UHR

Nach diesem Abend werden Sie mit neuen Augen durch ihren Garten gehen und die „Unkräuter“ wachsen lassen.Wir sammeln, schnippeln und genießen alles was grün ist und sprießt. Wir kreieren verschiedene Kräuter-Köstlichkeiten und einen wilden Frühlingssalat als Vorspeise, lassen uns weiter inspirieren für Hauptgang und Dessert – alles aus heimischen Garten- & Wildkräutern.  Ausgesuchte Ökoweinen aus Rheinhessen ergänzen den Genussabend.
Treffpunkt: Garten der Familie Knab, Uelversheim, Ulfridstr. 32, Parken an der Schule.
Anmeldung: erforderlich, 49,00 €/Pers. inkl. Gartenführung, Kräuter-Menü, Weinprobe, Rezepte.
Findet bei jedem Wetter statt.

Anmeldung hier: mknab@sinn-voll.com

Palmkohl im November

Sieht prächtig aus, ist aber leider nicht frostfest – Palmkohl, Schwarzkohl oder Toskanischer Kohl. Er ist einer der ältesten Blattkohle, gehört zur botanischen Familie der Kreuzblütler und gilt als Urpflanze von Wirsing und Rosenkohl. Jetzt im November bei den ersten Minusgraden muss er auf den Teller oder in den Smoothie;

Die zweijährige Pflanze Sorte Cavolo nero ist neu in meinem Garten und soll bis zu 3 Meter hoch werden. Ohne Dünger und etwas zu spät gesetzt ist die Pflanze bei mir grad mal Kniehoch gewachsen. Die krausen Blätter ähneln dem Wirsing, sind aber viel dunkler und bilden keinen Kopf. Im Geschmack ist er milder, sehr gesund und dazu noch dekorativ.
Ja und Rezepte?

Die traditionelle Gemüsesuppe Ribollita Toscana – mit Kohl, weißen Bohnen und trockenem Brot – hat mich bisher nicht zum Nachkochen inspiriert. Liegt wohl an den Bohnen…

Statt Petersilie im Frühstücksomlett, wenn etwas Grün fehlt;
Gerne nehme ich zwei fein geschnittenen Blätter (harter Blattstrunk entfernen) und brate sie zusammen mit Zwiebeln in Olivenöl an, Salz Pfeffer und Ei drüber, stocken lassen, etwas Parmesan. Fertig.

Pesto:
Kurz blanchiert und klein gehackt sind die Kohlblätter eine gute Grundlage für Pesto.
Mit gerösteten Walnüssen, Knoblauch, Olivenöl und Parmesan gemixt, eine schnelle Beilage zu Pasta, Pellkartoffeln oder als Dipp zur Gemüsesuppe.

Für einen grünen Smoothie:
werden 3-4 Palmkohlblätter (ohne Strunk), 1 Banane, 1 Apfel und 1 Mandarine gemixt.
Sehr gesund!

So jetzt hab ich Hunger bekommen – ab an den Herd und weitere Rezepte ausprobiert, bevor der Kohl im Garten erfriert.

 

Kapuzinerkresse

Schmeckt, Schmückt und Wuchert! 

„Jedes Jahr eine neue Pflanze in dein Leben und deinen Garten einladen – aussähen, an verschiedenen Standorten pflanzen, beobachten, riechen, schmecken und verkosten“. Dieser bewährte Rat meiner Freundin und Botanikerin Kika alias Monika Peukert gebe ich an dieser Stelle gerne weiter. Letztes Jahr war es bei mir die Glockenblume, die in allen Formen und Arten in meinen Garten einzog und jetzt Bienen und Küche erfreut. Dieses Jahr ist es die Kapuzinerkresse Tropaeolum majorDer  Name „Kapuzinerkresse“ leitet sich von den Blüten ab, die in ihrer Form an die Kapuzen von Mönchskutten erinnern.

Ende Mai hab ich die Samen im Topf mit etwa 2 cm Erde bedeckt ausgesäht und an verschiedenen Stellen im Garten gepflanzt. Die Pflanze sieht wunderschön aus, ist anspruchslos, gedeiht auch im Halbschatten und wuchert je nach Standort munter vor sich hin. Und das Beste daran, fast alle Teile der Kapuzinerkresse sind essbar; Blüten, Blätter, Knospen, Früchte und Samen. Der Geschmack der Kapuzinerkresse ist sehr intensiv pfeffrig und würzt so wie die Pflanze aussieht, auffällig und nicht zu überschmecken. Die dekorativen Blüten krönen seit Ende Juni Vorspeisen, Salate und Desserts. Neu entdeckt für meine Küche habe ich die Blätter der Kapuzinerkresse: Roh genascht noch im Garten, als Zutat für Kräuterquark und Kräuterbutter, als Beilage mit Ei, Kartoffeln & Meerettich-Frischkäse oder mit anderen Wildkräutern im Salat.

Fazit:  Das ist die Pflanze für Stadtbalkone und kleine Gärten! Anspruchslos, wächst im Topf, verträgt Halbschatten, rankt am Balkongeländer und kann bis Oktober geerntet werden.

Weinempfehlung: Zum würzig pfeffrigen Geschmack der Kapuzinerkresse passen je nach Beilagen, Weißburgunder, Riesling feinherb, Rosé oder Blanc de Noir Weine.

 

Rezept: Kapuzinerkresse Butter

1 Hand voll Kapuzinerkresseblätter

10 + 5 Kapuzinerkresseblüten

250 g Butter

ein wenig Salz

Die Blätter und 10 Blüten fein schneiden und unter die geschlagene Butter geben. Mit etwas Salz würzen. 5 zerpflückte Kapuzinerkresseblüten auf Butterbrotpapier verstreuen und die Butter dazugeben und alles zu einer Rolle formen. Rund 1 Stunde im Kühlschrank festigen lassen und in Scheiben schneiden.
Die schöne Maserung und die grün-orange Farbe macht gute Laune und ist ein Hingucker.   Der pfeffrig-würzige Geschmack der Butter passt hervorragend als Beilage zu Suppen, Vorspeisen oder einfach solo zu Brot.

Kapuzinerkresse als Heilpflanze:

In alten europäischen Kräuterbüchern der Frühzeit und des Mittelalters wird die Kapuzinerkresse aufgrund ihrer amerikanischen Herkunft nicht erwähnt. Spanische Überlieferungen zu Beginn der frühen Neuzeit liefern jedoch Hinweise, dass die Pflanze als Heilkraut bereits bei den Inka weit verbreitet gewesen ist.

Die Kapuzinerkresse war Arzneipflanze des Jahres 2013 und hat in der Naturheilkunde recht große Bedeutung. Die Heilwirkung der Pflanze ist u.a. an den antibiotischen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften begründet, die vor allem durch die enthaltenden Senfölglykoside hervorgerufen wird. Heute kommt die Heilpflanze in der Naturmedizin vor allem für die Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten und entzündlichen Prozessen zum Einsatz.

 

Nussknackerkekse mit Walnuss – Mandel – Karamell

Auf vielfachen Wunsch hier das beliebte Rezept für die Nussknackerkekse:
Abgewandelt aus essen&trinken

Teig:
250 gr. Butter zimerwarm
80 gr Puderzucker
1 Prise Salz
mit dem Knethaken verrühren

2 Eier  kurz unter arbeiten

500 gr. Mehl + 4 Eßl. kaltes Wasser
erst mit dem Knethaken, dann mit den Händen kneten.
Teig 2 Std. kalt stellen.

Danach auf ein gefettetes Backblech (40×30) ausrollen.
Mit der Gabel mehrmals einstechen im im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad 15 – 17 Min. auf der untersten Schiene backen.

Belag vorbereiten:

120 gr. Walnusskerne grob gehackt
120 gr. Butter
80 gr. Honig
8 Eßl Schlagsahne
3 Eßl. Orangensaft
200 gr. Zucker
200 gr. Mandelstifte
150 gr. fruchtige Orangenmarmelade

Butter, Honig, Sahne, O-Saft und Zucker aufkochen. Mandeln und Walnüsse unterrühren. Erneut kurz aufkochen.

Den vorgebackenen Teig gleichmässig mit Marmelade bestreichen und die Mandelmasse darauf verteilen.
Weitere 13 – 15 Min. auf der 2. Schiene von unten backen.
In kleine Quadrate schneiden und geniessen.
Getrocknete Granatapfelkerne & Hanfsamen geben noch einen kleinen Kick.

Dazu passt perfekt eine Huxel Auslese vom Weingut Schönhals.

Walnüsse im November

Es war ein reiches Nussjahr, die Bäume hingen diesen Herbst so voll mit schwarzen ungenießbaren, aber auch mit guten Walnüssen. Schon beim Aufsammeln der Nüsse freue ich mich schon sehr auf diese jungen Kerne, die dann mit einem Glas Neuen Wein den Spätherbst einläuten. Die erste Handvoll war dann schnell geknackt und vernascht, aber die restlichen Nüsse lagen dann unterm Dach – luftig und trocken – und liegen immer noch…

Meinen Wunsch nach geknackten Nusskernen hat dann meine Mama im Badischen Forchheim vernommen. Mit einer soliden Nachbarschaftsaktion mit zwei rüstigen Rentnern die sammelten, einer Freundin und mehreren Runden Kaffee/Kuchen&Wein schaffte sie die Fleissarbeit und überraschte mich mit obigen Walnüssen: „Das war wie früher, wir saßen zusammen, erzählten und knackten nebenher die Nüsse“ so meine Mama. Mit dem Hinweis, dass ein reiches Nussjahr auch ein „Bubenjahr“ ist  „gibt es viele Nüsse, kommen viele Jungs oder Buben auf die Welt“ bekam ich die Kiste mit gut sortierten Kernen überreicht. Die Kerne haben mich so angelacht, dass ich gleich auf die Suche nach Rezepten, Gedichten und Wissenswertem zur Walnuss gegangen bin:

Walnussbäume gehören zu den ältesten bekannten Bäumen
Schon die Römer und die Kelten sollen die einhäusige Walnuss (Juglans regia) als Symbol der Fruchtbarkeit wertgeschätzt haben. Ein Walnussbaum kann eine Höhe von 20 – 25 Metern erreichen und über 150 Jahre alt werden. Der Ernteertrag beträgt bis zu 150 kg pro Jahr.

Auch noch gelesen – WalnussBaum & Meditation;
Walnussbäume sind gut für Menschen, die zu sehr nach außen orientiert sind – dieser Baum richtet die Wahrnehmung nach innen, wir lernen durch ihn, zu uns selbst zu kommen. Wenn wir Entscheidungsschwierigkeiten haben, hilft es, mit einem Walnussbaum zu meditieren.
Wenn das mal keine Botschaft für mich ist!

Volksrätsel – das auf die Baumgestalt im Wechsel der Jahreszeiten hinweist.
(aus D. LAUDERT 2003: Mythos Baum, BLV München)

Zur schönen warmen Sommerzeit
da trage ich ein grünes Kleid.
Doch wenn erst kommt der Herbst daher,
trag‘ ich das grüne Kleid nicht mehr.
Ich trage dann ein Kleid von Stein,
ein Hammerschlag dringt kaum hinein.
Und kommt die liebe Weihnachtszeit,
so trag‘ ich gar ein golden Kleid.
Das zieht mir dann das Kindchen aus
und isst mich selbst zum Weihnachtsschmaus.

 

Welch ein guter Rat!
Das sagt die heutige Wissenschaft dazu;
Walnüsse sind gesunde Alleskönner schmecken lecker und haben es in sich:
Es gibt viele Gründe öfter mal eine Handvoll Walnüsse zu knabbern.

Sie enthalten mehr Omega-3-Fettsäuren als Fisch.
Laut einer Pilotstudie der Marshall University sind Walnüsse eine der wichtigsten pflanzlichen Quellen für Antioxidantien, denen eine große Rolle bei der Bekämpfung von schweren Erkrankungen wie Krebs oder Arteriosklerose zugeschrieben wird. Außerdem senkt eine Ernährung ergänzt durch Walnüsse das Gesamtcholesterin und vor allem das „schlechte“ LDL-Cholesterin. Damit lässt sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten verringern. Besonders überraschend dabei war, dass die Walnuss essenden Studienteilnehmer nicht zunahmen, trotz des hohen Fettgehalts der Nüsse. Im Gegenteil, manchmal nahmen sie sogar etwas ab.

Zudem erhalten 100 Gramm Walnusskerne 7,5 Gramm der wichtigen alpha-Linolensäure. Dazu sind die Nusskerne reich an Zink (einem wichtigen Spurenelement unter anderem für Leber und Haare) und Kalium (fürs Herz), außerdem enthält sie Magnesium, Phosphor, Eisen, Kalzium und die Vitamine A, B1, B2, B3, C, E und Pantothensäure.

Selbst geerntete Nüsse halten sich an einem kühlen Ort in luftdurchlässigen Netzen etwa ein Jahr.

 

Das musste jetzt noch sein:
Redewendungen rund um die Walnuss:

– „Er/Sie hat eine harte Nuss zu knacken“.

– „Taube Nuss und hohler Zahn ist wie junges Weib und alter Mann.“

– „Die schönste Nuss hat oft einen faulen Kern.“

– „Gott gibt die Nüsse, aber er knackt sie nicht.“

 

 

Grüne Zeiten mit Smoothies

Hurra er ist da – mein Power-Smoother-Mixer für schaumige, grüne Smoothies. Seit unserer Wanderwoche mit Simone Vetters bin ich überzeugte Grünzeug-Vermixerin. Diese grünen Vitaminbomben waren mir nicht unbekannt – nur bei meinem bisherigen lahmen Haushaltsmixer war das kein richtiger Genuss; die Fruchtstücke und Kräuter zu grob und die Farbe war nach kurzer Zeit braun und oxidiert.  Ab jetzt gibt es im Hause Knab die cremige Variante in satten Grüntönen.

Wie schon gesagt, kennen und lieben gelernt hab ich die Smoothies in Südtirol. Bei dieser Wander Woche rund um das Kloster Maria Weissenstein gabs keine deftigen Vesper, Weinproben am Abend oder herzhaften Käse zum Frühstück – sondern nur Tee, Rohkost und grünen Smoothie.  Ich war sehr erstaunt, dass ich nichts vermisst habe und die Energie für die langen Wanderungen gut gereicht hat und ich von Tag zu Tag wacher wurde und mehr Energie hatte.
Besonders gestaunt hab ich, was so alles an Wildkräutern direkt aus der Natur verwertbar ist: Löwenzahn, Luzerne, Brennessel, Himbeer- und Brombeerblätter, Pimpernelle, Sauerampfer um nur einige zu benennen. Da wird sich auch in meinem Garten was ändern – ab jetzt dürfen noch mehr „Unkräuter“ zwischen den Stauden wachsen.

Auf der Webseite www.fastenundwandern.info von Simone Vetters, unserer Fastenleiterin, hab ich folgende Informationen dazu gefunden:

Was macht den Grünen Smoothie so besonders?
Obst hat eine starke Reinigungskraft und versorgt uns in der Fastenzeit mit dem nötigen Fruchtzucker, um unseren Kreislauf in Schwung zu halten (bei Obstfastenwochen entfallen idR die sonstigen Begleiterscheinungen des Fastens, wie Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufschwäche). Der Trick besteht nun darin, dem Obst Chlorophyll – also Blattgrün – hinzuzufügen, das blutbildend wirkt und die Entstehung von Fäulnisbakterien im Darm verhindert. Chlorophyll ist von der Molekülstruktur identisch mit unserem Hämoglobin – es hat lediglich als zentrales Atom Magnesium statt Eisen, wiederum lebenswichtig für unseren Energiehaushalt.

In einem Hochleistungsmixer werden Obst und grüne Blätter (am besten Wildkräuter) zusammen mit Wasser püriert. Entscheidend ist hierbei die Leistungsstärke des Mixers, um die Zellen des Blattgemüses aufzubrechen und das Chlorophyll für den Körper voll verfügbar zu machen.

So weit die Theorie – die Mischungen ergeben sich im Alltag von alleine – was halt so da ist und im Garten wächst kommt rein. Bei mir sind es oft  Apfel, Birne, Banane, Gurkenstücke mit Petersilie, Brennnessel, Löwenzahn & Zitronenmelisse. In der kühleren Jahreszeit sind Grünkohl und Schwarzkohl eine gute Quelle für das Chlorophyll. Na dann, prost auf die grünen Zeiten.

 

Birnen & das Sommerloch

August 2014: Drei Birnbäume voller Birnen, die Freunde verreist, Badewetter im Eimer und die Fruchtfliegen im Nacken; so machte ich mich an die Schnippelarbeit und probierte diverse Birnenkreationen aus. Das Ergebnis war jeweils solide, aber nicht spannend.

Ob Birnenkonfitüre mit Grapefruit, Birnensenf oder Birnenbutter immer war  mein Kommentar dazu : „Naja = ok!“

Bis ich in meinem Fundus an Kochbüchern ein dünnes Heft von Marion Saleina gefunden habe: Grundlagen der ayurvedischen Küche und das Chutney leicht abgewandelt probiert habe:

Leute, hier ist mein Birnen-Sieger:

Apfel-Birnen-Chutney

2 Äpfel
2 reife Birnen
2 Eßl. Rosinen (vorher in Wasser eingeweicht)
1 Tl Senfkörner
2 Knoblauchzehen klein geschnitten
1/2 Tl  Ingwer frisch gerieben
1 Prise Chili (auf Wunsch mehr)
1/2 Tl Gelbwurz
1/2 Tl. Curry-Mischung und was ihr sonst noch so an passenden Gewürzen habt (z.B. Kreuzkümmel, Koriander, Piment).
3-4 Eßl. Sesam oder Erdnussöl
Salz & brauner Zucker zum Abschmecken.

Öl erhitzen, Senfkörner hinzufügen und springen lassen. Dann alle Gewürze und die kleingeschnittenen Äpfel & Birnen dazu geben. Ca. 10 Min. köcheln lassen, mit Salz & Zucker abschmecken. Noch heiss in Gläser füllen und zwei drei Tage ruhen lassen. Viel Freude beim Nachmachen.

Meine Genuss-Empfehlung: Passt zu Käsebrot, zu Kartoffeln & Gemüsegerichten oder überall, wo der Pepp fehlt.
Welcher Wein passt? Ein cremiger Weissburgunder, Riesling feinherb oder gelber Muskateller dürfte dazu Spass machen.

Und weil es so schön ist, hier noch das Gedicht von „Herrn von Ribbeck“ von Theodor Fontane:

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu ’ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn‘ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
So flüstert’s im Baume: »Wiste ’ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew‘ di ’ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.