Walnüsse im November

Es war ein reiches Nussjahr, die Bäume hingen diesen Herbst so voll mit schwarzen ungenießbaren, aber auch mit guten Walnüssen. Schon beim Aufsammeln der Nüsse freue ich mich schon sehr auf diese jungen Kerne, die dann mit einem Glas Neuen Wein den Spätherbst einläuten. Die erste Handvoll war dann schnell geknackt und vernascht, aber die restlichen Nüsse lagen dann unterm Dach – luftig und trocken – und liegen immer noch…

Meinen Wunsch nach geknackten Nusskernen hat dann meine Mama im Badischen Forchheim vernommen. Mit einer soliden Nachbarschaftsaktion mit zwei rüstigen Rentnern die sammelten, einer Freundin und mehreren Runden Kaffee/Kuchen&Wein schaffte sie die Fleissarbeit und überraschte mich mit obigen Walnüssen: „Das war wie früher, wir saßen zusammen, erzählten und knackten nebenher die Nüsse“ so meine Mama. Mit dem Hinweis, dass ein reiches Nussjahr auch ein „Bubenjahr“ ist  „gibt es viele Nüsse, kommen viele Jungs oder Buben auf die Welt“ bekam ich die Kiste mit gut sortierten Kernen überreicht. Die Kerne haben mich so angelacht, dass ich gleich auf die Suche nach Rezepten, Gedichten und Wissenswertem zur Walnuss gegangen bin:

Walnussbäume gehören zu den ältesten bekannten Bäumen
Schon die Römer und die Kelten sollen die einhäusige Walnuss (Juglans regia) als Symbol der Fruchtbarkeit wertgeschätzt haben. Ein Walnussbaum kann eine Höhe von 20 – 25 Metern erreichen und über 150 Jahre alt werden. Der Ernteertrag beträgt bis zu 150 kg pro Jahr.

Auch noch gelesen – WalnussBaum & Meditation;
Walnussbäume sind gut für Menschen, die zu sehr nach außen orientiert sind – dieser Baum richtet die Wahrnehmung nach innen, wir lernen durch ihn, zu uns selbst zu kommen. Wenn wir Entscheidungsschwierigkeiten haben, hilft es, mit einem Walnussbaum zu meditieren.
Wenn das mal keine Botschaft für mich ist!

Volksrätsel – das auf die Baumgestalt im Wechsel der Jahreszeiten hinweist.
(aus D. LAUDERT 2003: Mythos Baum, BLV München)

Zur schönen warmen Sommerzeit
da trage ich ein grünes Kleid.
Doch wenn erst kommt der Herbst daher,
trag‘ ich das grüne Kleid nicht mehr.
Ich trage dann ein Kleid von Stein,
ein Hammerschlag dringt kaum hinein.
Und kommt die liebe Weihnachtszeit,
so trag‘ ich gar ein golden Kleid.
Das zieht mir dann das Kindchen aus
und isst mich selbst zum Weihnachtsschmaus.

 

Welch ein guter Rat!
Das sagt die heutige Wissenschaft dazu;
Walnüsse sind gesunde Alleskönner schmecken lecker und haben es in sich:
Es gibt viele Gründe öfter mal eine Handvoll Walnüsse zu knabbern.

Sie enthalten mehr Omega-3-Fettsäuren als Fisch.
Laut einer Pilotstudie der Marshall University sind Walnüsse eine der wichtigsten pflanzlichen Quellen für Antioxidantien, denen eine große Rolle bei der Bekämpfung von schweren Erkrankungen wie Krebs oder Arteriosklerose zugeschrieben wird. Außerdem senkt eine Ernährung ergänzt durch Walnüsse das Gesamtcholesterin und vor allem das „schlechte“ LDL-Cholesterin. Damit lässt sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten verringern. Besonders überraschend dabei war, dass die Walnuss essenden Studienteilnehmer nicht zunahmen, trotz des hohen Fettgehalts der Nüsse. Im Gegenteil, manchmal nahmen sie sogar etwas ab.

Zudem erhalten 100 Gramm Walnusskerne 7,5 Gramm der wichtigen alpha-Linolensäure. Dazu sind die Nusskerne reich an Zink (einem wichtigen Spurenelement unter anderem für Leber und Haare) und Kalium (fürs Herz), außerdem enthält sie Magnesium, Phosphor, Eisen, Kalzium und die Vitamine A, B1, B2, B3, C, E und Pantothensäure.

Selbst geerntete Nüsse halten sich an einem kühlen Ort in luftdurchlässigen Netzen etwa ein Jahr.

 

Das musste jetzt noch sein:
Redewendungen rund um die Walnuss:

– „Er/Sie hat eine harte Nuss zu knacken“.

– „Taube Nuss und hohler Zahn ist wie junges Weib und alter Mann.“

– „Die schönste Nuss hat oft einen faulen Kern.“

– „Gott gibt die Nüsse, aber er knackt sie nicht.“