Grüne Zeiten mit Smoothies

Hurra er ist da – mein Power-Smoother-Mixer für schaumige, grüne Smoothies. Seit unserer Wanderwoche mit Simone Vetters bin ich überzeugte Grünzeug-Vermixerin. Diese grünen Vitaminbomben waren mir nicht unbekannt – nur bei meinem bisherigen lahmen Haushaltsmixer war das kein richtiger Genuss; die Fruchtstücke und Kräuter zu grob und die Farbe war nach kurzer Zeit braun und oxidiert.  Ab jetzt gibt es im Hause Knab die cremige Variante in satten Grüntönen.

Wie schon gesagt, kennen und lieben gelernt hab ich die Smoothies in Südtirol. Bei dieser Wander Woche rund um das Kloster Maria Weissenstein gabs keine deftigen Vesper, Weinproben am Abend oder herzhaften Käse zum Frühstück – sondern nur Tee, Rohkost und grünen Smoothie.  Ich war sehr erstaunt, dass ich nichts vermisst habe und die Energie für die langen Wanderungen gut gereicht hat und ich von Tag zu Tag wacher wurde und mehr Energie hatte.
Besonders gestaunt hab ich, was so alles an Wildkräutern direkt aus der Natur verwertbar ist: Löwenzahn, Luzerne, Brennessel, Himbeer- und Brombeerblätter, Pimpernelle, Sauerampfer um nur einige zu benennen. Da wird sich auch in meinem Garten was ändern – ab jetzt dürfen noch mehr „Unkräuter“ zwischen den Stauden wachsen.

Auf der Webseite www.fastenundwandern.info von Simone Vetters, unserer Fastenleiterin, hab ich folgende Informationen dazu gefunden:

Was macht den Grünen Smoothie so besonders?
Obst hat eine starke Reinigungskraft und versorgt uns in der Fastenzeit mit dem nötigen Fruchtzucker, um unseren Kreislauf in Schwung zu halten (bei Obstfastenwochen entfallen idR die sonstigen Begleiterscheinungen des Fastens, wie Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufschwäche). Der Trick besteht nun darin, dem Obst Chlorophyll – also Blattgrün – hinzuzufügen, das blutbildend wirkt und die Entstehung von Fäulnisbakterien im Darm verhindert. Chlorophyll ist von der Molekülstruktur identisch mit unserem Hämoglobin – es hat lediglich als zentrales Atom Magnesium statt Eisen, wiederum lebenswichtig für unseren Energiehaushalt.

In einem Hochleistungsmixer werden Obst und grüne Blätter (am besten Wildkräuter) zusammen mit Wasser püriert. Entscheidend ist hierbei die Leistungsstärke des Mixers, um die Zellen des Blattgemüses aufzubrechen und das Chlorophyll für den Körper voll verfügbar zu machen.

So weit die Theorie – die Mischungen ergeben sich im Alltag von alleine – was halt so da ist und im Garten wächst kommt rein. Bei mir sind es oft  Apfel, Birne, Banane, Gurkenstücke mit Petersilie, Brennnessel, Löwenzahn & Zitronenmelisse. In der kühleren Jahreszeit sind Grünkohl und Schwarzkohl eine gute Quelle für das Chlorophyll. Na dann, prost auf die grünen Zeiten.

 

Birnen & das Sommerloch

August 2014: Drei Birnbäume voller Birnen, die Freunde verreist, Badewetter im Eimer und die Fruchtfliegen im Nacken; so machte ich mich an die Schnippelarbeit und probierte diverse Birnenkreationen aus. Das Ergebnis war jeweils solide, aber nicht spannend.

Ob Birnenkonfitüre mit Grapefruit, Birnensenf oder Birnenbutter immer war  mein Kommentar dazu : „Naja = ok!“

Bis ich in meinem Fundus an Kochbüchern ein dünnes Heft von Marion Saleina gefunden habe: Grundlagen der ayurvedischen Küche und das Chutney leicht abgewandelt probiert habe:

Leute, hier ist mein Birnen-Sieger:

Apfel-Birnen-Chutney

2 Äpfel
2 reife Birnen
2 Eßl. Rosinen (vorher in Wasser eingeweicht)
1 Tl Senfkörner
2 Knoblauchzehen klein geschnitten
1/2 Tl  Ingwer frisch gerieben
1 Prise Chili (auf Wunsch mehr)
1/2 Tl Gelbwurz
1/2 Tl. Curry-Mischung und was ihr sonst noch so an passenden Gewürzen habt (z.B. Kreuzkümmel, Koriander, Piment).
3-4 Eßl. Sesam oder Erdnussöl
Salz & brauner Zucker zum Abschmecken.

Öl erhitzen, Senfkörner hinzufügen und springen lassen. Dann alle Gewürze und die kleingeschnittenen Äpfel & Birnen dazu geben. Ca. 10 Min. köcheln lassen, mit Salz & Zucker abschmecken. Noch heiss in Gläser füllen und zwei drei Tage ruhen lassen. Viel Freude beim Nachmachen.

Meine Genuss-Empfehlung: Passt zu Käsebrot, zu Kartoffeln & Gemüsegerichten oder überall, wo der Pepp fehlt.
Welcher Wein passt? Ein cremiger Weissburgunder, Riesling feinherb oder gelber Muskateller dürfte dazu Spass machen.

Und weil es so schön ist, hier noch das Gedicht von „Herrn von Ribbeck“ von Theodor Fontane:

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu ’ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn‘ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
So flüstert’s im Baume: »Wiste ’ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew‘ di ’ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

 

 

 

 

Päonien-Magie

 Päonie weissPäonie zartlilaPäonie Rüschen

 

Mindestens drei Wochen früher wie sonst: Magie der Strauchpäonien-Blüte.
Fotografiert im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim und in meinem Garten.

Päonie BlattSchild PäoniePäonie Rot